STEFAN HAUPT ZUR FILMIDEE:

Wir leben unser Leben hier in der alltäglichen Normalität – und keine zwölf Flugstunden weit entfernt findet ein völlig anderes Leben statt, das verschiedener nicht sein könnte. Dies sprengt unser Vorstellungs-vermögen und gibt gleichzeitig ein Gefühl für die Weite dieser Welt, die so viel unfassbarer und vielfältiger ist, als es uns das Schlagwort «Globalisierung» glauben machen will.

Die Filmidee zu HOW ABOUT LOVE trage ich schon seit mehreren Jahren mit mir herum. Genährt wurde sie sicher durch mein Erlebnis als Aus-tauschstudent, als ich siebzehnjährig ein Jahr bei einer amerikanisch-pakistanischen Gastfamilie in einer abgelegenen Ortschaft in Pennsylvania verbrachte. Später hat mich die Erfahrung nachhaltig begleitet, wie meine Eltern anfangs der 80er-Jahre zwei junge kambodschanische Flüchtlinge bei uns zuhause aufnahmen, welche die Gräuel des Pol Pot Regimes am eigenen Leibe erfahren hatten. Nachts hörte ich sie manchmal im Traum aufschreien, und es schien unmöglich, sich vorzustellen, dass dermassen verschiedene Leben plötzlich so nahe nebeneinander existieren können.

HOW ABOUT LOVE ist ein Film über die Liebe. Ein Film über Zerrissenheit, über Ohnmacht und Sehnsucht, Schuld und Verantwortung. Ein Film mit einer brennenden Frage: Die Frage nach unserer Fähigkeit zu wirklicher Anteilnahme, nach unserer Fähigkeit zur Liebe.